Stefan
Winkler - Audi Classic Naila





Das Vier-Ringe-Treffen 2024 in Naila - oder...
Der Herr der Ringe - Die neun Audis
Text und Fotos: Jan Bulin
Am 7. September 2024 lud Stefan Winkler,
der "Herr der Ringe", wieder
zum traditionellen Treffen historischer vierberingter Kraftfahrzeuge
ein.
Er selbst bot dieses Jahr nicht sein bekanntes schwarzes Taxi,
sondern
einen nachempfundenen Streifenwagen auf, dem bei der Ausfahrt
acht historische Audis auf Schritt und Tritt folgten. Treff-Veteran
Werner Herget fuhr zudem mit seinem Alltagsauto mit.
Die Ausfahrt führte dieses Mal ins fränkisch-thüringische
Grenzgebiet.
Nicht nur die Confiserie Lauenstein bei Ludwigsstadt, sondern auch
der Nachbau des Altvaterturms auf dem thüringischen Wetzstein (der
aber dennoch zum Frankenwald gehört) wurden diesmal besucht.
Bevor die
Fahrt allerdings richtig los ging, wurden die Autos noch einmal an
der Nailaer Bahnhofsbushaltestelle aufgereiht:
...und nach etwa 20 Minuten Fahrt konnte bei Dürrenwaiderhammer eine
Straßenkurve für ein Foto genutzt werden, da sich die "Audi-Kette"
etwas entzerrt hatte und daher wieder "gestaucht" werden sollte. Der Verkehr war auch überschaubar, also los ging's:

Was für eine Farbpalette. Da fehlt eigentlich nur Tobias' oder Werners Coupé, um einen roten Farbtupfer dabei zu haben...
Als erste "echte" Station hatten Organisator Stefan Winkler und sein Beifahrer Jan
Bulin dann ein besonderes Schmankerl in petto:

In der Ortschaft Reichenbach, in der Nähe von Nordhalben gelegen,
befindet sich eine ziemlich historische Tankstelle, die wie vor einigen
Jahren
jene in Gefell einmal mit historischen Audis besucht werden sollte.
Eine umfangreiche Baustelle im Ort machte das zu einer Herausforderung,
schließlich konnte der Weg zur Tankstelle aber noch gefunden werden. Audi-80 (B1)-Fahrer Dieter grüßt den Fotografen freundlich.

Unterwegs nach Ludwigsstadt konnte die Kolonne noch einmal gestellt
werden. Es kamen nicht immer alle Teilnehmer gleich schnell hinterher,
so dass hin und wieder eben gewartet und die Kolonne sozusagen wieder
"zusammen getrieben" wurde. Am Ende der Schlange, hinter dem
Audi 100 C4, dem modernsten Classic-Audi der Runde, ist Werner Herget
mit seinem Alltags-Suzuki zu erkennen. Und genau 20 Minuten später...

...wurde den Ludwigsstädter "Kollegen" ein Besuch abgestattet.
Kommissar Winklerhofer parkte seinen Dienstwagen standesgemäß auf dem
Platz
vor der Wache. Die Beamten der Polizeiwache Ludwigsstadt sind
allerdings, wie im Hintergrund zu erkennen, nicht (mehr?) mit dem Audi
80,
sondern mittlerweile mit zeitgemäßen Fahrzeugen des Typs Volkswagen T5
unterwegs. Leider kam keiner der Beamten "einen Sprung" heraus...

...und so wurde auch dieses Aufeinandertreffen von Audi 80 B2 und B1 nur von den Teilnehmern des Auditreffens dokumentiert.
Manch einem Teilnehmer wurde bei den sommerlichen Temperaturen offenbar etwas zu warm...

...so dass vor dem schicken dunkelgrünen Audi 60 (F103 Kombi) in der
Mittagssonne posiert wurde. Sogar im passenden T-Shirt... ;-)

Und dann kam doch noch jemand aus der Wache. Bevor es zur Streife los
ging, musste sich natürlich noch von der ordnungsgemäßen Funktion der
Sondersignalanlage überzeugt werden. Nein - natürlich nicht. Kommissar
Winklerhofer prüft hier nicht sein Blaulicht, sondern nimmt es vor der
Weiterfahrt ab, um es wieder im Fahrzeug zu verstauen.

Die Weiterfahrt führte nun zum nächsten Wegpunkt der Strecke - der
"Thüringer Warte". Dieser Aussichtsturm befindet sich hoch über
Ludwigsstadt
und ermöglicht herrliche Ausblicke über den Frankenwald und bis nach
Thüringen hinein. Auf dem Weg dort hin wurde auf einem großen Parkplatz
noch einmal Halt gemacht, da die Sonne gerade passend schien - und so
reihten sich hier insgesamt 32 Audi-Ringe nebeneinander auf...

...während Kommissar Winklerhofer den Stopp sogleich für eine spontane Radarkontrolle des vorbei fahrenden Verkehrs nutzte.
Ist natürlich nur Spaß - er hält hier seine Kamera in der Hand und kein Radargerät. Die Fahrt ging dann weiter...

...bis zur bereits erwähnten Thüringer Warte, auf deren Parkplatz sich
die klassischen Ingolstädter Erzeugnisse nun sammelten. Und während die
meisten Teilnehmer den kurzen Aufstieg zum Aussichtsturm auf sich nahmen...

...zog der Fotograf es vor, einige Meter die angrenzende Wiese hinunter
zu laufen, wo sich dann ein herrlicher Blick über die tief
eingeschnittenen
Täler des Frankenwaldes sowie auf die Burg Lauenstein ergab.

Wieder zurück am Parkplatz, konnte der Fotograf einer Personenkontrolle
beiwohnen. Kommissar Winklerhofer hatte soeben die Zentrale angefunkt,
um herauszufinden, ob Audi-80-Fahrer Dieter Seidenberg Dreck - ach
nein, "Driss" - am Stecken hat. Hatte er nicht - "Gute Weiterfahrt."
Tatsächlich war das natürlich nur Fachsimpeln zwischen zwei guten
Freunden - und ein kleiner Spaß für den Fotografen seitens des
Kommissars...

Die Weiterfahrt ermöglichte dann wieder ein paar sehenswerte
Aus-dem-Beifahrerfenster-Fotos, so zum Beispiel dieses hier mit Audi
200 und Audi 100 C1...

...die dann sogleich durch Audi 80 B1 und Audi 100 Avant verstärkt
wurden. Wirklich eine illustre und abwechslungsreiche Runde...

...die dann in einer folgenden S-Kurve noch einmal in voller Schönheit
festgehalten werden konnte. An dieser Stelle ein Dankeschön an Tobias,
den Audi-200-Fahrer - er ist immer wieder, wenn der Verkehr es zuließ,
kurzzeitig versetzt gefahren, um den Blick auf die Autos hinter ihm
nicht zu verdecken. So geht Zusammenarbeit!

An und in der Confiserie Lauenstein entstanden keine weiteren Bilder,
so springen wir mit unserer Dokumentation nun auf den nächsten Abschnitt
der Fahrt - jetzt ging es zum Altvaterturm auf dem - noch zum Frankenwald gehörenden - Wetzstein bei Lehesten.
Hier war zur Abwechslung mal Werner Herget mit seinem Suzuki (und
Beifahrer Winkler senior nebst Lebensgefährtin) an dritter Stelle der
Reihe,
so dass das Ganze an ein Titelbild eines Auto-Tests erinnert. Wir sind
aber nicht bei der Auto-Bild und Tobias ist auch kein Testfahrer... ;-)

Und dann - Verkehrskontrolle. Kommissar Winklerhofer in seinem Element.
Irgendwo in der fränkischen Prärie kontrollierte der unerbittliche
Beamte
den zufällig des Weges kommenden Tobias mit seinem Audi 200.
Natürlich wieder mal nicht... die anderen Teilnehmer waren zuvor falsch
abgebogen, nur Tobias war dem Dienstwagen gefolgt und wartete nun mit
dem Kommissar und dem (Tatort-)Fotografen auf die anderen Autos...
Als diese dann wieder auf dem rechten Weg zurück waren, wurde die Fahrt
fortgesetzt - nicht mehr weit, und man erreichte den Altvaterturm auf
dem Wetzstein:

Nur dank der Kamera mit integrierter Telefonfunktion konnten alle Audis
und der Altvaterturm vollständig ins Bild genommen werden.
Aufgrund der Platzverhältnisse wäre dieses Foto mit der großen
Spiegelreflexkamera - zumindest mit dem mitgeführten Objektiv - nicht
möglich
gewesen. Das Wetter spielte immer noch mit, und so ging es zumindest
für einige Teilnehmer auch noch einmal ins Innere des Turms,
der nicht nur eine schöne Aussichtsplattform auf dem Dach, sondern auch
viele interessante Ausstellungsräume zum Thema Heimatvertreibung
im 2. Weltkrieg beinhaltet. Zuvor allerdings sammelte man sich einmal kurz im "Amphitheater" hinter dem Turm:

Die dortige gute Akustik nutzte Fotograf und Beifahrer Jan Bulin
(dessen Großvater selbst heimatvertrieben und zu Lebzeiten Mitglied im
Trägerverein des Turmes war)
für eine kurze Erläuterung über die Örtlichkeit und die Historie des
Turmes. Die anwesenden Mitfahrer lauschten - mehr oder weniger -
interessiert...

Im Turm selbst ist, wie schon erwähnt, in zahlreichen Räumen und
Zimmern das Thema Heimatvertreibung sehr anschaulich erklärt und
dokumentiert.
Für den wie gesagt selbst aus einer Familie von Heimatvertriebenen stammenden Fotografen ein besonderes Ergebnis.

Von der Aussichtsplattform im obersten Stockwerk des Turmes ergab sich
dieser Blick auf einen Großteil der teilnehmenden Fahrzeuge,
die aus knapp 40 Meter Höhe (Turmhöhe 35,8 m + Sockel) wie Matchbox-Autos wirken.

Doch nicht nur nach unten, sondern auch rundherum (zumindest jeweils
mit der Sonne im Rücken) bot sich eine herrliche Rundumsicht über die
Gegend.
Hier ist allerdings die Blickrichtung nicht mehr hundertprozentig bekannt...

...anders als hier. Wir blicken grob in Richtung Naila, in der
Bildmitte ist die runde Radarkuppel auf dem Döbraberg zu erkennen.
Mit zumindest zwei Teilnehmern besichtigte Fotograf und Autor Jan Bulin
dann noch die Kapelle im Keller des Turmes, in der alle Wände mit
Ortsgedenktafeln behängt sind - als Beispiel hier die Tafel des Geburtsortes des Fotografen-Großvaters - Hermannstadt:

Die Zahlen bedeuten im übrigen (von links nach rechts): die
Einwohnerzahl um das Jahr 1939, die Zahl der im 2. Weltkrieg Gefallenen
und die
Anzahl der durch Vertreibung umgekommenen Menschen (aus dem jeweiligen Ort).
Nun
wurde wieder aufgesattelt. Eigentlich war noch ein Stopp in Wurzbach
geplant, allerdings scheiterte die Kontaktaufnahme dort hin
(wohl aber nicht mangels grenzüberschreitender Telefonverbindungen...),
so dass man nun - mehr oder weniger - direkt wieder Kurs auf Naila nahm.
Unterwegs ermöglichte die Straßenführung noch einmal Bilder aus dem
Beifahrerfenster - diesmal mit dem schicken türkisen 80er hinter dem
"Dienstwagen":

Bis zum Ausgangspunkt am Nailaer Bahnhof entstanden dann keine weiteren
Bilder mehr. Nach der Ankunft aller Fahrzeuge folgte dann noch das
traditionelle Abendessen im "Grünen Baum", und ein schöner Tag neigte sich dem Ende zu.
Damit endet auch der Bildbericht zum "Vier-Ringe-Treffen" 2024 - aber
im kommenden Jahr wird es sicher auch wieder ein Treffen geben.
Wohin die Reise dann führt? Das ist noch nicht sicher - aber sicher
ist: Stefan Winkler und Jan Bulin haben die Köpfe schon wieder zusammen
gesteckt...
Vielen Dank fürs Lesen!
© 2024 - Jan Bulin